Benefizkonzert spielte 10.000 Euro ein

Der Sanierung der Marktkirchen-Orgel ein Stück näher gekommen 

Der Oboist Sebastian Poyault und KMD Thomas Schmidt vor der Kleuker-Orgel.

Rund 150.000 Euro kostet die dringende Sanierung der Orgel in der Marktkirche. Dank eines Benefizkonzerts ist die Neuwieder Marktkirchengemeinde der Finanzierung ein Stück näher gekommen. Zahlreiche Aktionen haben die Gemeinde und der Kirchenmusik-Förderverein in diesem so genannten "Orgeljahr" schon veranstaltet. Mit dem Rückenwind aus einem Benefizkonzert in der Marktkirche werden weitere folgen.

Schirmherr aller Veranstaltungen ist Carl Fürst zu Wied. Er persönlich war es auch, der die Idee für das Benefizkonzert hatte und kurzerhand dazu einlud. Rund achtzig Personen waren seiner Einladung gefolgt und spendeten mindestens 75,- Euro als symbolischen Eintrittspreis. In Vertretung des Ministerpräsidenten fand Staatsekretärin Beate Reich den Weg nach Neuwied. Zu den eingeladenen Gästen zählten unter anderen die Mitglieder des Freundeskreises der Villa Musica. Denn das, was den Besuchern geboten wurde, wies einige Parallelen zu einem Kammerkonzert auf.

Ein klein besetztes instrumentales Konzert vor beschaulicher Kulisse. Sebastian Poyault ist Stipendiat der Stiftung Villa Musica. Er ist mehrfacher Preisträger und spielte unter anderem in der Jungen Deutschen Philharmonie, beim Schleswig-Holstein Festival-Orchester und im Gustav Mahler-Jugendorchester. Seit 2011 spielt er als Solo-Oboist im Saarbrückener Staatsorchester. Der junge und äußerst talentierte Oboist servierte klassische Stücke unter anderem von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Gabriel Frauré und Felix Mendelssohn. Das Konzert entfaltete doppelte Wirkung und Faszination durch das Zusammenspiel mit der Kleuker-Orgel.

Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt begleitete Sebastian Poyault auf der musikalischen Reise vom 18. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Der Kreiskantor und Kantor der Marktkirche ist ein Glücksfall für Neuwied. Bevor er 1993 in die Deichstadt kam, arbeitete er als Kantor in Berlin und assistierte beim "Berliner Konzertchor". An der Hochschule der Künste Berlin absolvierte er sein Kapellmeisterstudium. Den Grundstein für seine berufliche Laufbahn legte er an der Kölner Musikhochschule, die er mit Auszeichnung abschloss. Neben seinen Aktivitäten in Neuwied ist Thomas Schmidt Dozent in verschiedenen Landeskirchen. In der Musikhochschule Köln hat er mehrere Lehraufträge.

Freuen sich über das gute Ergebnis: KMD Thomas Schmidt, Fürst Carl zu Wied, Oboist Sebastian Poyault

Schmidt gehört zu den eifrigsten Spendensammlern. Gemeinsam mit den anderen Gästen fieberte er der Verkündung des Spendenergebnis entgegen. Nach dem einstündigen Konzerterlebnis in der Marktkirche wurden die Gäste von der Ehrengarde der Stadt Neuwied vor dem Neuwieder Schloss empfangen. Mit Fackeln standen die Wiedischen Grenadiere Spalier. Im Laufe des Abend gab Carl Fürst zu Wied das stolze Ergebnis bekannt: Rund 10.000 Euro waren an "Eintrittsgeldern" und zusätzlichen Spenden zusammen gekommen.                            Frank Flügel (in BLICK AKTUELL)