200 x 10 für unsere Gemeinde
Die Diskussion um die Zukunft der Kirche wird im Wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt: Zum einen stehen den Gemeinden immer weniger Einnahmen aus der Kirchensteuer zur Verfügung und zum anderen sinkt die Zahl der Gemeindemitglieder stetig. Die dadurch entstehenden Probleme zu bewältigen, ist eine Herausforderung, vor der die Ev. Kirche in Deutschland, unsere Landeskirche, unser Kirchenkreis und schließlich unsere Gemeinde stehen.
 
Auch unsere Gemeinde ist davon betroffen. Uns stehen nur noch Steuereinnahmen von ca. 46.000 € zur Verfügung. Dies reicht nicht zur Deckung der laufenden Kosten. Die Differenz kann nur durch Zuweisungen aus dem Kirchenkreis und von der Landeskirche ausgeglichen werden. Doch auch diese Mittel stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung.
 
Ebenso verhält es sich mit der Zahl der Gemeindemitglieder. Zählten 1970 noch 4.000 Neuwieder zu unserer Gemeinde, sind es zur Zeit gerade mal etwas mehr als 1.800.

 

 

 

Die Gemeinde zukunftsfähig machen

Wir werden sicher nicht umhin kommen, unsere Gemeinde aktiv umzubauen, umzugestalten und neu auszurichten. Ein Prozess, der nicht einfach ist und auch schmerzlich werden kann.
 
Aber es gibt auch eine Menge Positives in unserer Gemeinde. Da sind die vielen engagierten ehrenamtlich Mitarbeitenden, die sich in vielen Arbeitsbereichen einbringen. Da ist unser Gemeindehaus mit dem Café Auszeit, das uns viele Möglichkeiten bietet, uns in unserer Arbeit von anderen Gemeinden zu unterscheiden. In dieser Unterscheidung und einem klaren Profil liegt eine große Chance für die Marktkirchengemeinde. Nicht zuletzt ist auch die Lage in der Innenstadt ein großes Plus für uns.

 

Große Aufgaben für das neue Presbyterium

Sich den Herausforderungen optimistisch zu stellen und ihnen mit Mut, Beharrlichkeit und Ideenreichtum entgegenzutreten, ist die Hauptaufgabe unseres Presbyteriums.
 
„200 x 10“ für unsere Gemeinde
 
Aus den dargestellten Gründen haben wir uns entschlossen, tatkräftig an die Gestaltung der Zukunft unserer Gemeinde heranzugehen und dazu ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem wir die finanzielle Basis erweitern wollen. Mit dem  Projekt „200 x 10“ suchen wir mindestens 200 Menschen, die die Marktkirchengemeinde mit mindestens 10,00 € monatlich unterstützen. Wir hoffen, damit mehr Spielraum für unseren Haushalt zu erzielen, damit nicht gleich jede unerwartete Reparatur oder Ausgabe zu einer Streichung oder Einschränkung von Gemeindeaktivitäten führt. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Einnahmen aus dieser Aktion der allgemeinen Gemeindearbeit und nicht zweckgebunden zur Verfügung stehen.
 
Bitte unterstützen sie uns im Rahmen Ihrer finanziellen Möglichkeiten, auch wenn Sie uns keine 10,00 € im Monat zukommen lassen können. Jeder Betrag hilft der Gemeinde. Drucken Sie die Einzugsermächtigung aus und geben Sie sie ausgefüllt im Gemeindebüro ab oder senden Sie sie an "Evangelische Kirchengemeinde Neuwied - Marktkirche, Pfr. Werner Mörchen-Str. 1, 56564 Neuwied. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.
 
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Einzugsermächtigung 200 x 10
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Aus der Presse:
 

Gemeinde findet Spender

 

Marktkirche: Aktion "200 mal zehn" läuft erfolgreich - 50 Bürger haben sich auf Liste eingetragen

Wie reagieren die Bürger auf Aktionen, mit denen Kirchengemeinden um finanzielle Unterstützung bitten. Positiv, meint Pfarrer Werner Zupp mit Blick auf eine Initiative der Marktkirche.
NEUWIED. Im Herbst sorgte die Neuwieder Marktkirchengemeinde mit ihrer Aktion "200 mal zehn" für Aufsehen. Ihr Ziel: die Verbesserung der finanziellen Lage. Dazu beitragen sollen 200 Spender, die die Gemeinde mit monatlich zehn Euro unterstützen. "Wir haben nun ein Viertel des Weges hinter uns gebracht, sprich 50 Leute auf unserer Liste", zieht Pfarrer Werner Zupp ein zufriedenes Fazit - nur um gleich das kommende Ziel anzuvisieren. "Bis Ostern sollen es 100 sein."
Es sei deutlich geworden, dass viele das Projekt und die Initiative positiv aufgenommen haben. "Bei vielen ist es gut angekommen, dass man durch eigenes Zutun eine Gemeinde lebendig halten kann. Viele würdigen so die über die Grenzen der Marktkirche hinausgehende Arbeit und wollen deren Fortbestand sichern", erklärt Zupp der RZ.
Interessant sei der Blick auf die Spenderliste, meint der Pfarrer. Denn: Es sind beileibe nicht nur Gemeindemitglieder, die sich darauf eintragen. "Sie finden dabei ein breites Spektrum unterschiedlicher Leute", meint Zupp. Neben den Menschen, die eng mit der Gemeinde verbunden sind, neben denen, "die nicht im direkten Blick" des Pfarrers sind, spenden auch Katholiken und Konfessionslose, Leute aus anderen Stadtteilen und Menschen, die in ihrer Jugend zur Marktkirche gehörten, mittlerweile aber fortgezogen sind. "Viele bringen so ihre Verbundenheit mit der Gemeinde zum Ausdruck", sagt Zupp. Es sei dies eine Form der Unterstützung, die Gemeinden in Zukunft wahrscheinlich häufiger bräuchten, wenn sie überlebensfähig bleiben wollen.
Zu den Spendern zählt beispielsweise Hildegard Luttenberger. Die Heimbach-Weiserin, die katholisch erzogen wurde, fühlt sich nach eigenen Angaben "tendenziell nicht in der Kirche zu Hause". Andererseits bewirke diese Institution auch viel Gutes. Das gelte besonders für die Marktkirche. "Sie ist ein offener Ort für Dinge, die mir gut tun", betont Luttenberger. Die mutige Aktion einer engagierten Gemeinde finanziell zu unterstützen, sei ihr daher wichtig.
Von einer guten Aktion spricht auch Renate Krückels. "Ich gebe Geld, damit die Gemeinde zusätzliche Prioritäten außerhalb des Haushaltsplans setzen kann, beispielsweise in der Arbeit mit Konfirmanden." Es gehöre zu ihrem Demokratieverständnis, dass die Gemeinde über finanzielle Mittel verfügen sollte, mit denen sie "aktuelle Hilfe leisten kann".
Welche Zwischenbilanz zieht Uwe Selzer, der Initiator der Aktion? "Als wir die Aktion im Sommer auf den Weg gebracht haben, war uns bewusst, dass wir einen langen Weg vor uns haben. Um so erfreulicher ist es, dass sich bereits nach wenigen Monaten 50 Menschen bereit erklärt haben, unsere Gemeinde mit einem monatlichen Betrag zu unterstützen", meint der Presbyter. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass Gemeindemitglieder, die keine Kirchensteuern zahlen, die Aktion als Möglichkeit ansehen, sich an der Finanzierung der Gemeinde zu beteiligen. Selzer ist sich sicher: "Die Aktion ist zu der erwartet wichtigen Stütze der Gemeindefinanzen geworden. Nur mit diesen zusätzlichen Mitteln konnten wir unsere Planungen für das kommende Jahr positiv abschließen."
Man werde weiterhin auf die Aktion aufmerksam machen, erklärt Pfarrer Zupp - zum Beispiel im Weihnachtsgruß an Heiligabend, beim kommenden Auszeitgottesdienst und nicht zuletzt während des Weihnachtsmarkts, zu dem die Marktkirche am kommenden Sonntag einlädt. Denn: "Jede Spende hilft enorm bei der Haushaltsführung", weiß Zupp.    Frank Blum