Einer für alle – alle für einen

Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründete Genossenschaften,

um seinen christlichen Glauben zu leben

 

Er war Heddesdorfer Bürgermeister, Genossen-schaftsgründer in Deutschland und hätte am 30. März 2018 seinen 200. Geburtstag gefeiert. Für die evangelische Kirche ist dies ein besonderer Anlass, weil Friedrich Wilhelm Raiffeisen hier vor Ort aus seinen christlichen Überzeugungen heraus handelte. „Mit den Genossenschaften setzte Raiffeisen Jesu' Auftrag zur Nächstenliebe um, indem er versuchte, nachhaltig zu helfen, wenn er Not sah“, sagt Pfarrer Tilmann Raithelhuber. Genossenschaftsbanken, Jugendhilfe und Volksbib-liotheken sind daraus entstanden unter dem Motto „Einer für alle und alle für einen“. Raiffeisen nutzte dafür nicht nur christliche Werte, sondern auch kirchliche Strukturen: Er arbeitete eng mit den Pfarrern in seiner Bürgermeisterei zusammen.

 

Wohl aufgrund dieser guten Erfahrung riet er, speziell kirchliche Mitarbeitende in die Leitung der neu gegründeten Wohltätigkeits- und Darlehenskassenvereine zu berufen. Raiffeisen selbst ge-hörte über 20 Jahre der „Gemeinderepräsentation“ der Heddesdorfer Kirchengemeinde an. Für die Synode des Kirchenkreises Wied engagierte er sich im Vorstand eines eigens für verwahrloste Jugendliche ins Leben gerufenen Erziehungsver-eins.

Bis heute bewahrt Raiffeisens Idee der Genossenschaften auf der ganzen Welt Hunderttausende Menschen vor dem Verhungern und verhilft ihnen zu einem selbstbestimmteren Leben. Doch wie im 19. Jahrhundert der Industrialisierung brennt die soziale Frage weiterhin unter uns: Raiffeisens Ideen von der „Hilfe zur Selbsthilfe“ sowie der Selbstverantwortung des Einzelnen bleiben eine gesellschaftliche Aufgabe – die christliche Inspiration Raiffeisens für ein gerechtes Miteinan-der ist weiter zu entwickeln. Seine Konzepte und seine gute Vernetzung mit den kirchlichen Gremi-en, dem Fürstenhaus und weit darüber hinaus zeigen, wie soziales Engagement und Nächsten-liebe auch heute noch nachhaltig Wirkung entfal-ten können.

Anlässlich des Gedenkens an den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen laden die Friedenskirchengemeinde und die Marktkirche Neuwied zu verschiedenen informativen, kulturell-historischen, touristischen und vergnüglichen Veranstaltungen ein. Merken Sie sich die Termine schon jetzt vor! Ein ausführliches Programmheft liegt in den Gemeindehäusern aus.

4. Juni 2018, 19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung „Das Beispiel nützt allen.“

Raiffeisen, seine Genossenschaften und ihre Ausstrahlung in die Welt!
Mit Bildern der Malerin Marlies Becker zu Raiffei-sens Weg und seinen Weggefährten

anschließend um 20.00 Uhr
Vortrag mit Prof. Pfr. Michael Klein,

„Raiffeisen als Christ, Reformer und Visionär“

7. Juni 2018, 20.00 Uhr
Vortrag mit Gisela Menden,

Oikocredit Bonn „Raiffeisens Genossenschafts-Idee heute – die ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit

 

11. Juni 2018, 20.00 Uhr
Musikalische Lesung
Der Mensch Raiffeisen – erlesen aus Briefen und Tagebüchern mit Theaterwissenschaftlerin Sonja Hauertmann als Amalie Raiffeisen und Kir-chenmusikdirektor Thomas Schmidt am Klavier


Die vorgenannten Veranstaltungen finden im Gemeindehaus, Engerser Str. 34, statt.

 

9. Juni 2018, Start: 8.30 Uhr
Tagesausflug: Unterwegs auf der Historischen Raiffeisenstraße
Besuch des Kulturhauses in Hamm/Sieg und evtl. Raiffeisenmuseum, Filmvorführung zu Raiffeisen, Mittagspause im Kloster Marienthal, Besichtigung des Raiffeisenhauses und der Evangelischen Kirche in Flammersfeld
Kartenverkauf à 25 Euro (inkl. aller Eintrittsgelder und Gästeführer in Hamm und Flammersfeld) im Gemeindebüro, Dierdorfer Straße 67, Tel.: 23106


17. Juni 2018, Start: 10.00 Uhr
Familiengottesdienst und großes Gemeindefest in der und um die Heddesdorfer Kirche
mit Kindersingspiel, vielfältiges Speisen- und Getränkeangebot, Bungee-Run und Spielpro-gramm, Mitwirkung verschiedener Chöre