Franz von Suppé: REQUIEM

Neuwieder Erstaufführung

Der Neuwieder Konzertchor führt am Volkstrauertag, dem 15. November, um 17 Uhr in der Neuwieder Marktkirche das Requiem von Franz von Suppé auf. Der Vorverkauf hat begonnen. Karten zu 18 Euro gibt es im Café Auszeit (02631-21174) und beim Musikhaus Neumann (02631-23157). Ermäßigte Karten bekommen Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Mitglieder des Fördervereins für Kirchenmusik.

Das selten gespielte Werk schrieb der als Operettenkomponist bekannt gewordene Komponist für Solisten, Chor und großes Orchester. Marina Unruh (Sopran), Silke Hartstang (Alt), Fabian Strotmann (Tenor) und Burkhard Zass (Bass) singen die Solopartien. Der Neuwieder Konzertchor ist mit hundert Mitgliedern der größte Chor der Region. Er wird begleitet vom Orchester „Schöneck-Ensemble“. Die künstlerische Leitung hat Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt.

Franz von Suppé verdient seinen Ruhm als Komponist zahlreicher Operetten (zum Beispiel „Die schöne Galathee“). Er schrieb auch viele Märsche, Walzer und Polkas. Es gab aber noch eine andere Seite im Schaffen Suppés, denn er fühlte sich immer zur Kirchenmusik hingezogen. Er schrieb drei Messen und - als wichtigsten Beitrag in dieser Gattung - ein Requiem. Es entstand 19 Jahre vor Giuseppe Verdis Meisterwerk und weist mit diesem eine Reihe von Ähnlichkeiten auf.

Verschiedene Stilebenen prägen die Partitur: Traditioneller Kirchenstil wechselt mit melodischen Elementen, die der italienischen Oper sowie der Folklore Österreich-Ungarns verpflichtet sind. Für die Ohren ist das „ganz großes Kino“.

Die letzte Aufführung fand 1901 in Wien statt. Danach war die Partitur verschollen. Erst 1983 wurde sie wieder gefunden. Der „Tagesspiegel“ schrieb: „Eine Wiederentdeckung, die durchaus lohnt, zumal der Chorpart sehr dankbare Aufgaben stellt.“ Und das „Volksblatt Berlin“ schrieb: „Dreizehn Sätze wie bei Verdi - und nicht ein schwacher darunter. Man staunt, wie ein solches schlagend wirkungsvolles geistliches Musikwerk so lange abhanden kommen konnte. Es behauptet sich zwischen den Gipfeln Berlioz und Verdi mit unverkennbarer Eigenart und ergreifender Echtheit.“



Die Solisten

Die Sopranistin Marina Unruh stammt aus dem Süden Russlands und wuchs in der Nähe von Köln auf. Schon früh erhielt sie ihre Ausbildung in Gesang bei Prof. Thomas Heyer.
 
Neben einem Schauspielstudium nahm sie an Meisterkursen bei KS Prof. Reinhard Leisenheimer teil. Im Anschluss studierte sie Gesang und Gesangspädagogik bei Prof. Thomas Heyer an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Im In-und Ausland singt sie im Konzertbereich Werke von Bach,  Beethoven, Händel, Mozart u.a.    
 
Mit dem Polish Chambers Philharmonic Orchestra sang sie Beethovens 9. Symphonie.  Im Herbst 2014 wurde "Visiones" von Michele Sacco uraufgeführt, der anspruchsvolle Part des Solosoprans wurde für Marina Unruh komponiert.
 
Auf der Opernbühne war sie als Pamina in der "Zauberflöte", als Hannchen in "Die Opernprobe" und als Gräfin in der "Hochzeit des Figaro" zu erleben. Im Sommer 2014 sang sie die Hanna Glawari in Lehars "Lustige Witwe".
 
Kürzlich war sie in der Kinderfassung als Marschallin im "Rosenkavalier" von Richard Strauss an der Frankfurter Oper zu erleben. Des weiteren hat sie die Partie der Norina in "Don Pasquale" von G. Donizetti dargestellt. 
 
Neben ihrer sängerischen Tätigkeit unterrichtet sie eine Gesangsklasse in Frankfurt am Main und leitet Gesangsworkshops an der Landesmusikakademie Hessen. Viele ihrer Schüler studieren nach erfolgreich bestandenen Aufnahmeprüfungen an verschiedenen Hochschulen Deutschlands.


Die national und international gastierende, Neuwieder Opern- und Konzertsängerin Silke Hartstang absolvierte ihr künstlerisches Gesangsstudium mit solistischer Konzertreife an der Musikhochschule Köln bei Prof. KS Reinhard Leisenheimer und Prof. Klesie Kelly-Moog.

Darüber hinaus arbeitet(e) sie mit namhaften Musikern, Sängern, Orchestern, Pädagogen, Regisseuren, Choreographen im In- und Ausland zusammen u.a. mit KS Prof. Kurt Moll, Prof. Dunja Vejzovic, Prof. Michael Hampe, Prof. Karl Joseph Görgen, Nayden Todorov, Mladen Tarbuk, Pal Molnar, Michael Jurowski, Zolty Nagi, den Plovdiver Symphonikern oder dem Orchester des Kroatischen Nationaltheaters Rijeka.
Rundfunkaufnahmen machte sie mit dem SWR ("Ruth" (Luisa Adolpha Le Beau)) sowie dem WDR ("Bruder Lustig" ( Siegfried Wagner), "Die Ehe im Kreise" (Eduard Künneke)).
 
Engagements führten sie u.a. mit der Partie der Amneris sowie Fenena ("Aida", "Nabucco", G. Verdi) an die State Opera Rousse (Bulgarien) sowie auf Deutschlandtournee (2013-2105) mit der "Monumentalen Open Air Oper". Darüber hinaus gastierte die ehemalige Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Köln und der Europäischen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Montepulciano (Italien), mit Opern- und Operettenproduktionen sowie Galas etwa am Opernhaus Rijeka, an der Oper Köln, am Theater Hagen.

Die Mezzosopranistin ist ebenso eine gefragte Sängerin für Lied, Geistliche Musik und Oratorien. So übernahm sie mehrfach den Alt-Solopart in J. S. Bachs "Weihnachtsoratorium" oder auch in W. A. Mozarts "Requiem" (u.a. Abteikirche Maria-Laach).
Liederabende und -Konzerte führten die Preisträgerin des Internationalen Liedwettbewerbs für Frauenstimmen der GEDOK u.a. ins Rote Rathaus Berlin. Mit aserbaidschanischem Liedgut war sie u. a. im türkischen Sender TRT-Avaz zu sehen.

Silke Hartstang unterrichtet seit ihrem Abschluss zur Diplom-Musiklehrerin Gesang an der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz, an der Universität zu Köln, der Universität Koblenz-Landau sowie freischaffend.


Geboren 1985 gehört der lyrische Tenor Fabian Strotmann heute zu den vielseitigsten Solisten seiner Generation in Deutschland.


Als gefragter Konzertsolist ist er gern gesehener Gast in den wichtigsten Zentren klassischer Musik. So führten ihn Auftritte in den vergangenen Jahren u.a. ins Konzerthaus Berlin, Konzerthaus Dortmund, Philharmonie Köln und Philharmonie Essen als auch zu Festivals wie der Stuttgarter Bachwoche und der Ruhrtriennale. Neben Dirigenten wie Helmut Rilling, Florian Helgath und Andrea Marcon arbeitete er u.a. mit Ensembles wie Concerto Köln, The Emerson Consort, WDR-, SWR- und HR-Sinfonieorchester sowie dem Rundfunkorchester Berlin zusammen.

Eine besondere Leidenschaft pflegt Fabian Strotmann für das Lied: Bei zahlreichen Liederabenden sucht er gemeinsam mit der bekannten Liedbegleiterin Tatjana Dravenau immer wieder die Nähe zu den Wirkungsstätten großer Lied-Komponisten, wie etwa bei Konzerten im Mendelssohn-Haus Leipzig und im Robert-Schumann-Haus Zwickau.

Fabian Strotmann studierte zunächst Schulmusik. Es folgte ein Studium der Gesangspädagogik bei Christoph Scheeben und ein künstlerischer Master-Studiengang bei Martin Wölfel an der Folkwang-Hochschule für Musik Essen. Eine besondere Ergänzung bildeten hierbei noch während des Studiums Meisterkurse mit The Hillard Ensemble und The Tallis Scholars, gefolgt von Engagements bei RIAS-Kammerchor, NDR-Chor und SWR-Vokalensemble. Weitere wichtige sängerische und musikalische Impulse erhielt er auf internationalen Meisterkursen u.a. bei Diane Forlano, Stewart Emerson, Dominik Wortig und James Taylor.

Fabian Strotmanns Repertoire umfasst Werke von der mittelalterlichen Choralschola bis hin zu modernen Opern. Sein Schwerpunktgebiet bilden hierbei die lyrischen Tenorpartien des Oratorien- und Konzertfachs. 2016 wird Fabian Strotmann in der modernen Oper "De Materie" von Louis Andriessen sein Amerikadebut in der Armory Hall New York geben.


Der aus Bonn stammende Bariton Burkhard Zass studierte an der Musikhochschule in Köln, wo er seine Reifeprüfung mit Auszeichnung bestand und sein Konzertexamen absolvierte. Während seines Studiums trat er in diversen Opernproduktionen auf und sang unter anderem den Graf Almaviva in Mozarts Le Nozze di Figaro, den Don Giovanni und den Papageno.


Sein Operndebüt gab er als King Arthur in Purcells gleichnamiger Oper am Landestheater Detmold, wo er auch den Schaunard in Puccinis La Bohème sang. 2006 sang Burkhard Zass bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld mit großem Erfolg den Leporello in Mozarts Don Giovanni und wurde als Gast an der Oper Bonn in der berühmten Hilsdorf-Inszenierung des Oratoriums Saul von Händel engagiert.


Burkhard Zass hat bei zahlreichen Konzerten und Oratorienaufführungen im In- und Ausland mitgewirkt und feierte unter anderem Erfolge als Solist in einer Aufführungsreihe der Carmina Burana von Orff an der Oper Kairo. Neben zahlreichen Auftritten mit Bachs Passionen und Mendelssohns Oratorien ist er ein gefragter Interpret auch für romantische geistliche Werke. Als Liedsänger legt er seinen Schwerpunkt auf die Werke von Schumann, Schubert und Mahler.


Der Chor

Der Neuwieder Konzertchor ist ein Projektchor, der sich einmal im Jahr für die Dauer von drei bis vier Monaten zu wöchentlichen Proben trifft, um große Chorwerke zu studieren.


Bisher standen JOHANNES-PASSION, WEIHNACHTSORATORIUM (Bach), MAGNIFICAT (Bach, Rutter), ELIAS und 2. Sinfonie „Lobgesang“ (Mendelssohn), SCHÖPFUNG (Haydn), CARMINA BURANA (Orff), REQUIEM (Mozart, Brahms, Fauré), MISSA DI GLORIA (Puccini), TE DEUM (Händel, Bruckner, Bizet), PETITE MESSE SOLENNELLE (Rossini) und viele andere Werke auf dem Programm.


Die Sängerinnen und Sänger kommen aus vielen Chören der Umgebung, dabei bildet die Kantorei der Marktkirche den Kern des Neuwieder Konzertchores.


Das Orchester

Das Schöneck-Ensemble, 1994 als Streichorchester gegründet, ist benannt nach dem Ort des Gründungstreffens und der ersten Probenphase auf Schloss Schöneck im Hunsrück in der Nähe von Boppard. Der regionale Einzugsbereich des Orchesters erstreckt sich über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus; die mitwirkenden Instrumentalisten - ehemalige oder derzeitige Mitglieder des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz (LJO), Absolventen musiknaher Studiengänge und begabte Amateure - zeichnen sich durch reichhaltige Orchester- und Kammermusikerfahrung aus. Das Orchester ist damit zu einem wesentlichen Bestandteil des Musiklebens in der Region Koblenz geworden; weitere Aktivitäten erstrecken sich bis nach Mainz und Trier, zweijährliche Auftritte in München gehören ebenfalls zum regelmäßigen Konzertprogramm. Die organisatorischen Belange werden von der Kontrabassistin Uli Friedrich, Koblenz, die auch die Gründung des Orchesters initiiert hat, und dem Konzertmeister Thomas Kraemer, Trier, wahrgenommen.


Dirigent

Thomas Schmidt studierte zunächst evangelische Kirchenmusik in Köln (1985 A-Examen mit Auszeichnung) und anschließend Dirigieren in Berlin (Kapellmeister-Diplom). Dort war er Kantor an der Dankeskirche in Berlin-Wedding und Assistent beim „Berliner Konzertchor“. 


Seit 1993 ist er Kantor an der Marktkirche in Neuwied und Kreiskantor des Kirchenkreises Wied. 1997 wurde er in den „Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik der Evangelischen Kirche im Rheinland“ berufen. Im Landesmusikrat Rheinland-Pfalz vertritt er den Chorverband der Evgl. Kirche im Rheinland, zu deren Verbandsrat er auch gehört. Außerdem ist er Dozent für die unterschiedlichsten Themen in verschiedenen Landeskirchen.

Lehraufträge an der Musikhochschule Köln runden sein Tätigkeitsfeld ab (Dirigieren 1997-1999, Hymnologie und Gemeindesingen seit 2009).


2011 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt.


Seit 2015 ist er Leiter des Studiengangs „Evangelische Kirchenmusik“ an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.


Und das schrieb die Presse:

Requiem von Franz von Suppé sorgte für volle Marktkirche und feines Chorerlebnis

Neuwied. Ein Streichorchester, ein Projektchor, sechs Solisten und einen ambitionierten Gesamtleiter: Nicht mehr und nicht weniger brauchte es, um in der Marktkirche das Requiem in d-Moll von Franz von Suppé aufzuführen. Die Neuwieder Erstaufführung der „Missa pro defunctis“ unter der Leitung von KMD Thomas Schmidt sorgte für eine voll besetzte Marktkirche und viel Applaus. Der Neuwieder Konzertchor (ein Projektchor, der sich jährlich für einige Monate zusammenfindet, um große Chorwerke einzustudieren) und das Schöneck-Ensemble mit In-

strumentalisten nicht nur aus Rheinland-Pfalz unter Leitung von Konzertmeister Thomas Kraemer bildeten die Grundlage für die Aufführung des Werkes. Unterstützt wurden sie durch Marina Unruh (Sopran), Silke Hartstang (Alt), Fabian Strotmann (Tenor) und den Bassisten Burkhard Zass. Zudem übernahmen Marko Reinhäckel (2. Tenor) und Karl Meidl (2. Bass) Sonderrollen. Sie alle sorgten für ein herausragendes Konzerterlebnis und manchen Gänsehautmoment.
ani  Foto: Jörg Niebergall (Rhein-Zeitung, Ausgabe Neuwied am 18.11.2015)



CD-Bestellung

 

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